Eure gedrückten Daumen sind Gold wert! Ich hab die Op gut überstanden und Ma und Pa haben mich wie versprochen auch wieder abgeholt und nach Hause gebracht. Ich hab mich so auf meine Mädels gefreut! Endlich sind wir wieder vereint.

Doch Dafne fiel die kleine Veränderung an mir sofort auf. Der Geruch von Klinik und Desinfektionsmittel, der mich umgibt, ist ihr so unheimlich, dass sie nichts mit mir zu tun haben will. Fauchend und knurrend macht sie einen grossen Bogen um mich, als würde sie mich gar nicht mehr kennen.

Das erstaunt mich jetzt doch ein wenig. Ich bin ganz schön k.o. von dem ereignisreichen Tag und den Medikamenten und da kommt als erstes meine Jugendfreundin und macht einen riesigen fauchig-dramatischen Aufstand.

Der Tag war lang und etwas beängstigend. Erst vergass Ma mein Frühstück und packte mich stattdessen in die blöde Transportbox. Dann fuhren wir ein kurzes Stück und Ma gab mich wie besprochen in der Klinik ab.

Dort wurde mir Blut abgenommen und meine Organe mit dem flachen, kalten Dings abgehört. Alles war okay, und so bekam ich eine Spritze, welche mich in sanften Schlaf versetzte.

Als ich wieder erwachte, war die Operation bereits vorbei… ich werde keine Katzenbabies mehr bekommen können. Das ist zwar irgendwie ein trauriger Gedanke, aber erspart mir andererseits auch viel Stress und Arbeit. Ich fühlte mich ziemlich beduselt und wackelig auf den Beinen, aber das wurde Stunde um Stunde besser.

Ma sagt, ich soll es die nächsten Tage etwas ruhiger angehen, damit die winzige Narbe an meinem Bauch gut verheilt.

Also kuschle ich mich auf ihren Schoss und lasse mir von ihr den Bauch stundenlang streicheln und sanft massieren. Das tut ungemein gut, und der Stress des Tages fällt langsam von mir ab. Auch Ma entspannt sich mehr und mehr. Nach einer kleinen Ewigkeit des Bauchkraulens schlafen wir beide schliesslich auf dem Bürostuhl ein.